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NFL Draft: Warum das Drama über Kenny Pickett über seine Handgröße aufhören muss

Kenny Pickett ist einer der besseren Quarterbacks in einer von vielen Experten als eine eher schwächere QB-Klasse. Obwohl Kenny Pickett mit den Pitt Panthers die ACC gewann und im ACC-Championship Game mit der legendären "Fake Slide" in die Geschichte einging sowie sämtliche von NFL und College Hall-Of-Famer Dan Marino aufgestellte Schulrekorde brach, wird Pickett aufgrund seiner Handgröße unterschätzt.

Eine Frage muss man sich hier jedoch stellen: ist das wirklich ein Problem?

Kenny Pickett als Pitt Panther (Bild: Coltswire, USA Today Sports)


Wie im vorherigen Blog bereits angesprochen ist die QB-Klasse nicht so eindeutig geklärt wie in den vorherigen Jahren, wo es mit u.a. Trevor Lawrence, Joe Burrow und Kyler Murray eindeutige Draft-Präferenzen in Sachen Spielmacher gab. Dazu ist (auf den ersten Blick) die diesjährige Klasse auch nicht so gut wie z.B. die QB-Klassen der Jahre 2017, '18 oder '20.

Dieses Jahr jedoch weiß niemand so wirklich im Voraus so genau, wer der erste QB ist der gedraftet wird. Experten und Analysten haben jedoch Prognosen, dass es entweder Matt Corral (Ole Miss Rebels) oder Malik Willis (Liberty Flames) nach seinen hervorragenden Leistungen im NFL Combine und im Pro Day sein wird.

Ursprünglich war das Duo ein Trio mit Pickett, doch Scouts haben trotz beeindruckenden Leistungen im März sowie in der Regular Season zunehmend Bedenken bekommen.



Kenny Pickett ist ein Dual-Threat QB, d.h. er kann sehr präzise passen sowie seine Athletik benutzen, um sich unter Druck Yards zu erlaufen. Dazu kommt seine Erfahrung, da er aufgrund der Pandemie ein Jahr mehr als sonst üblich spielen durfte, somit 5 Jahre bei Pitt gespielt hat und damit auf insgesamt 51 Einsätzen für die Panthers kommt. Damit ist er einer der erfahrensten QBs im Draft; er stand bei mehr Spielen auf dem Feld als Corral und Willis zusammen (27/23).

Klingt doch ziemlich überzeugend wenn man ein General Manager wäre, oder? Wo sind die Haken? Der erste Grund ist akzeptabel. Bevor Pickett in die letzte Saison als Spielmacher der Panthers ging, war er relativ unbekannt. Erst in seiner finalen Saison verdreifachte er seine persönlichen Bestmarken, somit gilt er unter einigen Scouts als One-Hit-Wonder. Der andere Grund ist jedoch fragwürdig, inzwischen sogar eher peinlich: seine Handgröße.


In der Theorie sei das ein Problem, da kleinere Hände und größere Spielbälle aufgrund geringerer Ballkontrolle mehr für Fumbles anfällig seien und deswegen eher ungeeignet für die NFL sei. Zugegebenermaßen kann das durchaus richtig sein, gleichzeitig ist das in der Praxis nicht ganz der Fall. Glaubt man den Statistiken, so ist der Grund der Fumble-Anzahl nicht die Handgröße, sondern die Anzahl der Laufversuche pro Spiel.

In der im Tweet gezeigten Statistik sind 80 QBs angezeigt; deren durchschnittliche Fumble-Rate liegt bei 0.6 Fumbles pro Start. Quaterbacks, die unter dieser Rate liegen, laufen i.d.R. kaum (die einzigen Ausnahmen sind Patrick Mahomes und Justin Herbert). 5 von 12 QBs die über den Wert 0.78 sind, waren oder sind lauffreudige Spielmacher (Daunte Culpepper, Daniel Jones, Robert Griffin, Vince Young und Michael Vick).


Apropos Michael Vick: er selber hatte ungefähr die gleiche Handgröße wie Pickett. Vick war revolutionär, er war wie Pickett auch großartig im Passspiel, aber noch ein Stückchen besser im Lauf und war somit einer der talentiertesten Quarterbacks aller Zeiten. Da Pickett in der heutigen NFL einfachere Bedingungen haben wird, ist es gut möglich, dass die Handgröße egal sein wird.



Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Pickett in der Theorie öfter den Ball verlieren sollte; Fakt ist aber, wenn er nicht unnötig viel läuft, sollte die Handgröße kein Problem sein. Deswegen muss dieses Handgrößen-Drama allmählich beendet werden.


Quellen:


Bild:









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