top of page
Autorenbildprimetime__17 /

Sind die Texas Longhorns wirklich "back"?

Sind die Texas Longhorns wirklich „zurück“?

Am Donnerstag, dem 23.06., ist wohl der wichtigste Dominostein des Recruiting innerhalb der letzten paar Jahre gefallen mit Arch Mannings Zusage an die Texas Longhorns. Nach jahrelangen Enttäuschungen drehen die Fans durch und mit einem Blick in den sozialen Netzwerken der Longhorns sieht man vor allem einen Satz: „We’re back!“

Der Optimismus ist bemerkenswert, aber sind die Horns trotz Mannings Commitment wirklich „back“? Das und mehr beantwortet ein Texas-Fan im kommenden Blog.

Bild: Bijan Robinson (#5) und Xavier Worthy (#8) feiern einen Touchdown gegen Texas Tech


Die Texas Longhorns gehören zu den prestigeträchtigsten Collegeteams in der gesamten NCAA. Für die Longhorns spielten viele Legenden wie die ehemaligen Heisman-Trophy-Sieger Earl Campbell und Ricky Williams sowie der legendäre Vince Young, dazu hatten die Horns berühmte Trainer wie Darell K. Royal oder auch Mack Brown an der Seitenlinie. Texas hatte und hat viele intensive Rivalitäten wie z.B. mit Texas A&M oder Oklahoma, wo jedes Spiel bis zum Schluss ein Showdown war. Doch warum waren die Longhorns so abgeschmiert in den vergangenen Jahren?

Es fing alles an mit dem Wechsel von dem legendären Head Coach Mack Brown, unter dem die UT 2006 die Natty holte, zu Charlie Strong, der nach einem 11-14 Bilanz und ohne Teilnahme in einem Bowl-Game nach zwei Jahren gefeuert wurde. Nach Strong kam Tom Herman, wessen Amtszeit alles in einem besser lief mit 3 Bowl-Games, aber durch Niederlagen gegen höher gerankte Teams wie z.B. LSU oder Oklahoma doch unzufrieden verlief, weswegen auch Herman 2021 entlassen wurde. Texas hatte neben dem nur mittelmäßigen Produkt auf dem Feld ein weiteres Problem: der Wechsel des Rivalen Texas A&M Aggies von der Big XII in die Southeastern-Conference (kurz SEC). Was das Problem daran war? Die SEC gilt als schwierigste und talentierteste Conference im gesamten College Football mit Teams wie der Alabama Crimson Tide, LSU Tigers oder der Florida Gators. Mit Texas A&Ms Wechsel in eine sportlich (und finanziell) bessere Conference wurde diese das attraktivste Team in Texas für Rekruten, weil die SEC einen Weg in die NFL möglicher macht als z.B. die Big XII, die Conference der Longhorns. Mit den der ohnehin finanziell gewaltigen Macht (wie es für texanische Unis gerade im Football üblich ist) und den konkurrenzfähigen Einrichtungen, wurde Texas A&M auf einen Schlag populärer als Texas. Da viele Rekruten (auch außerhalb von Texas) aufgrund der texanischen Liebe für Football ohnehin schon in Texas spielen wollen, wurde A&M auch landesweit ein Big Player für High-School-Spieler.

Zusammenfassend lässt sich sagen, mit dem nur bestenfalls mittelmäßigen Erfolg auf dem Feld sowie einen Rivalen, der im Territorium der Horns nicht nur die besten texanischen, sowie allgemein die besten Rekruten zu sich lockte.



Natürlich war die UT nicht zufrieden mit der Situation, also begann man in der Offseason 2021 zu handeln. Zuerst hat sich Texas zusammen mit seinem Big XII-Rivalen Oklahoma für einen Wechsel zur SEC beworben, welcher 2024 der 2025 vollzogen wird. Anschließend hat man den damaligen Head Coach Tom Herman gefeuert. Nach Hermans Abgang stellte man den damaligen Offensive Coordinator der Alabama Crimson Tide, Steve Sarkisian, als Head Coach ein. Sarkisian war vorher zudem noch Head Coach u.a. bei den USC Trojans sowie der OC der Atlanta Falcons in der NFL. In seiner Zeit in Alabama entwickelte er NFL-QBs wie z.B. Tua Tagovailoa oder Mac Jones und galt daher nicht nur als QB-Flüsterer, sondern auch als Top-Recruter. Obwohl Texas zwar nur eine 5-7 Bilanz hatte, merkte man was Coach Sark- zumindestens offensiv- für ein Monster kreiert hatte mit dem Duo aus Sophomore Runningback Bijan Robinson sowie Freshman Wide Receiver Xavier Worthy. Zudem kam nach der Saison der erste „wirkliche“ Effekt Sarkisians: in seiner ersten Recruiting Class beseitigte er das größte Problem offensiv, indem er mit den zwei 5-Star-Recruits Devon Campbell sowie Kelvin Banks Verstärkungen für die O-Line gewann. Dazu überzeugte er Transfer-Recruits wie z.B. WR Isaiah Neyor von Wyoming sowie Agiye Hall und Jaleel Billingsley von Alabama zu einem Wechsel an die UT. Die wichtigste Verstärkung jedoch war der Wechsel von QB Quinn Ewers, der als zweiter Spieler überhaupt von Scouting-Programmen ein perfektes High-School-Ranking erhielt (erster war Vince Young, ehemaliger Texas QB), der von den Ohio State Buckeyes kam, nachdem er sein letztes Jahr an der High School übersprang. Ewers, selber ein Texaner, gab eigentlich den Longhorns seine Zusage, bevor er sich nach dem Trainerwechsel von Herman zu Sarkisian doch zugunsten der Buckeyes seine Entscheidung änderte. Mit all den Wechseln und den neuen Rekruten ist Texas besser als in den Jahren zuvor aufgestellt.



Apropos Rekruten: Nach einer herausragenden 2022er-Klasse haben die Longhorns eine Top-3 Klasse mit dem wichtigstem Rekruten der letzten paar Jahre, QB Arch Manning (neben Ewers und Young der einzige mit perfektem Recruiting Rating), der Neffe von den NFL-Legenden Peyton und Eli Manning. Dieses Commitment löste eine Flut von Zusagen aus, z.B. von 5-Star Wide Receiver Johntay Cook II oder 5-Star Safety Derek Williams. Archs Zusage macht Texas für viele Talente attraktiver, man kann daher erwarten dass noch mehr Rekruten mit solchen Kalibern sich für Texas entscheiden werden. Die Zukunft sieht rosig aus.


Zurück zur Frage vom Anfang: ist Texas zurück? Als Longhorns-Fan muss man ganz klar sagen: Nein! Die Longhorns müssen sich die nächsten zwei Jahre entwickeln, was ein harter Prozess ist. Fairerweise muss man dazu sagen, dass dieser Prozess mit den zwei Rekruten-Klassen mit gewaltigem Potenzial schon eine sehr solide Basis darstellt. Der größte Knackpunkt ist der Punkt Consistency: man muss zeigen können die wichtigen Spiele gegen Oklahoma State oder Baylor zu gewinnen, ebenso die „kleinen“ wie z.B. die Kansas Jayhawks, sowie den Red River Showdown gegen die Oklahoma Sooners. Das gilt besonders für die Defense, die Offensive kann nicht jedes Spiel durch einen Shootout gewinnen weil die Defense gerade alles zulässt. Es ist zudem wichtig dass Fans Geduld aufbringen. Falls das Rekrutieren so weiter läuft wie jetzt und die Defense auf das Level wie die Offense kommt und dadurch konsequent die Spiele in der Big XII gewonnen werden, dann kann man frühestens in zwei Jahren zuversichtlich sagen à Vince Young sagen: „We baaaaaaack!“

13 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page